Was ist Xylitol?
Xylitol ist ein künstlicher Süßstoff, der in Lebensmitteln anstelle von Zucker verwendet wird. Er wird hauptsächlich in Kuchen, Erfrischungsgetränken, zuckerfreiem Kaugummi (einschließlich Nikotinkaugummi), Zahnpasta und Produkten für Diabetiker verwendet. Xylit kommt in der Natur in faserhaltigem Gemüse und Obst sowie im Holz verschiedener Bäume, z. B. der Birke, vor. Der Lebensmittelcode für Xylitol ist E967.
Während wir Menschen diesen Süßstoff gut vertragen, ist Xylitol für Hunde hochgiftig, da es eine massive Freisetzung von körpereigenem Insulin auslöst. Dies führt zu einem drastischen Absinken des Blutzuckerspiegels und löst schwere Symptome aus. Dieser Mechanismus ist beim Menschen nicht zu beobachten. Andere Süßstoffe wie Sorbitol, Saccharin, Maltitol und Sucralose sind für Hunde nicht giftig.
Was sind die Vergiftungserscheinungen von Xylitol?
Innerhalb einer halben bis einer Stunde nach der Aufnahme von Xylitol treten bei vielen Hunden Symptome auf, die einem Insulinschock ähneln: Der Hund erbricht und wirkt apathisch. Es können Krämpfe auftreten und möglicherweise wird der Hund bewusstlos. Es gibt allerdings auch Hunde, bei denen diese Reaktion nicht auftritt. Diese Hunde entwickeln meist in den folgenden Tagen ein Leberproblem.
Die Symptome sind abhängig von der aufgenommenen Menge an Xylitol. Ab einer Aufnahme von mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht wird es für den Hund gefährlich. Das kann bedeuten, dass ein paar Stückchen zuckerfreier Kaugummi für einen kleineren Hund diese Grenze bereits überschreiten können.
Wie wird eine Xylit-Vergiftung behandelt?
Da die Substanz sehr schnell und effizient vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen wird, ist es wenig sinnvoll, Erbrechen herbeizuführen oder Medikamente zu verabreichen, die Xylit neutralisieren könnten. Stattdessen sollte der Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden, der ihm eine Blutprobe entnimmt und ihn an einen Tropf hängt. Der Bluttest gibt Aufschluss über den Glukosegehalt im Blut und eine Reihe anderer Parameter. Der Glukosegehalt wird als Ausgangspunkt für die Behandlung verwendet. Anhand der Leberwerte lässt sich der Grad einer möglichen Leberschädigung abschätzen.
Wenn Ihr Hund ein Xylit haltiges Produkt verschluckt hat, sollten Sie die Verpackung mit zum Tierarzt nehmen. So kann er besser berechnen, wie viel Xylit er zu sich genommen hat.
Beim Tierarzt wird dem Hund über eine Infusion die Menge Glukose zugeführt, die zur Wiederherstellung eines normalen Blutzuckerspiegels erforderlich ist. Evtl. ist über die Infusion auch ein Ausgleich von Elektrolyten nötig. Über mehrere Tage werden eine intensive Überwachung und wiederholte Blutuntersuchungen erforderlich sein.
Wie ist die Prognose für meinen Hund?
Sofern der Hund nur geringe Mengen des Giftes aufgenommen hat und eine gezielte Behandlung schnell eingeleitet wird, sind die Aussichten auf eine vollständige Genesung gut. Wenn größere Mengen verschluckt werden und die Behandlung zu spät oder unzureichend erfolgt, ist die Prognose sehr vorsichtig und bleibende Leberschäden sind sehr wahrscheinlich. Es kann leider auch passieren, dass der Hund die Vergiftung nicht überlebt.
Wie wird eine Xylit-Vergiftung verhindert?
Xylit haltige Lebensmittel sollten dem Hund auf keinen Fall gegeben werden und müssen bei Hunden, die gerne herumliegendes Essen fressen, außerhalb der Reichweite des Hundes aufbewahrt werden.